7 Tricks für das perfekte Stage Design bei virtuellen Events
Es gibt sie noch: die großartigen, beeindruckenden und mitreißenden Events. Sie sind aber seit einigen Monaten komplett anders – nämlich virtuell. Damit vor dem Computer zuhause beim Zuschauen niemandem langweilig wird, greifen die Veranstaltungstechniker tief in die Trickkiste. „Das ideale virtuelle Event ist wie eine aufwändig produzierte Fernsehshow“, erklärt Habegger-Projektleiter Michael Artner. Der Technik-Profi verrät uns seine sieben Tricks für das perfekte Stage Design bei virtuellen Events.
„Dem Gast zuhause darf nicht langweilig werden. Das kann vor dem Computer sehr schnell gehen. Deshalb müssen wir Abwechslung ins Spiel bringen“, erklärt Michael Artner. Rein technisch geht das beispielsweise mit der Perspektive und der Kameraführung. „Wir filmen den Protagonisten nicht nur von vorne, sondern haben mehrere Kameras im Einsatz, die alle aus unterschiedlichen Winkeln drehen. Für eine schöne Abwechslung wird hier gerne ein Kamerakran eingesetzt, der uns auch mal einen ‚Schuss von oben‘ – wie wir das nennen – geben kann.“
Muss bei herkömmlichen Veranstaltungen darauf geachtet werden, dem Live-Publikum eine einzigartige Show geboten bekommt, steht bei virtuellen Events die Kamera im Mittelpunkt. Da spielt vor allem der Bühnenhintergrund eine große Rolle. Dabei gilt: Mehr ist mehr! „Um den Zuschauer zuhause gut zu unterhalten, brauchen wir coole Hintergründe mit viel Licht. Wir arbeiten hier mit Deko-Elementen, verschiedenen Beleuchtungsvarianten und spielen mit Video. Bewegte Bilder können wir im Hintergrund auf LED-Wänden abspielen oder mit Projektoren auf Leinwände projizieren. Mit Moving Heads – also frei beweglichen Multifunktionsscheinwerfer – können wir großartige Farb- und Lichteffekte schaffen. Aber auch vergleichsweise einfache Beleuchtungsvarianten wie Glühbirnen oder Retro-Lampen können je nach Motto und Firmenwunsch perfekt ins Geschehen eingebaut werden“, erzählt Michael Artner.
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Eine Besonderheit bei virtuellen Events ist die Möglichkeit, Studiogäste aus der ganzen Welt virtuell auf die Bühne zu holen. Auch hier ist technisch vieles möglich: „Wichtig ist, dem Studio-Gast auf der LED-Wand einen richtigen Platz zu geben, um ihn präsenter zu machen. In letzter Zeit haben wir verstärkt Hollogramme mitten in den Raum gestellt. Da konnte der Moderator von Angesicht zu Angesicht mit der Person sprechen, die in Wirklichkeit gar nicht da war, sondern nur mithilfe eines Ganzkörper-Videos eingespielt wurde“, verrät der Habegger-Projektleiter. Diese Variante hat sich vor allem in Zeiten von Reisebeschränkungen bewährt: Denn für den Zuschauer macht es dank Hollogramm-Technik keinen Unterschied, ob die Person wirklich auf der Bühne steht, oder nur virtuell.
„Alles, was das Setting lebendiger wirken lässt, hilft dabei, den Zuseher bei der Stange zu halten“, sagt Michael Artner. Dazu gehört auch, den Raum optisch in ein großes Setting zu verwandeln. „Wir können zum Beispiel hinter der LED-Wand nochmal zusätzlich beleuchten, um dem Raum noch mehr Tiefe zu geben. Das Licht hinter dem Hintergrund ist einfach eine zusätzliche Ebene. Mit der richtigen Beleuchtung und der nötigen Tiefe können somit sogar kleine Studio-Settings größer wirken als riesige Live-Bühnen.“
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Bei Live-Events findet die Veranstaltung meist auf einer großen Bühne statt. Damit auch der letzte Gast im hintersten Winkel des Raumes noch gute Sicht auf das Bühnengeschehen hat, muss diese je nach Raumgröße entsprechend erhöht sein. Diese Stufe fällt bei virtuellen Events weg: „Wir haben schon Settings, wo eine Bühne eingebaut wird, aber diese muss nicht so hoch sein. Meist fällt die Erhöhung ganz weg und wir verpassen dem Boden mit Teppichen oder Folien einen schönen Bühnen-Look“, sagt der Habegger-Projektleiter. Für den Techniker ist der Wegfall der Erhöhung eigentlich eine Erleichterung: „Damit können wir die Kameras überall im Raum herumfahren lassen, versperren dem Publikum nicht die Sicht, können uns die besten Perspektiven aussuchen. Und die Kamera begegnet dem Protagonisten auf Augenhöhe.“
Auch die Moderatorin oder der Moderator einer virtuellen Veranstaltung muss ins richtige Scheinwerferlicht gerückt werden. „Gerade im Studio-Setting ist es besonders einfach, den Protagonisten von allen Seiten richtig auszuleuchten. Damit wirkt die Person gleich viel 3-dimensionaler, als wenn sie nur von vorne angestrahlt wird“, erklärt der Technik-Profi.© RINGANA
Insgesamt haben die Habegger-Veranstaltungstechniker die Freiheiten von virtuellen Events zu schätzen gelernt. „Oft kann man sich in einem Studio mehr austoben als vor Live-Publikum. Die riesige Tonanlage, die man bei Live-Events braucht, die aber vor dem Publikum optisch immer versteckt werden muss, ist völlig unnötig. Die Kamera darf überall hinfahren und ist niemandem im Weg. Und wir können auch über die Bildschirme hervorragend mit den Emotionen des Publikums spielen“, freut sich Michael Artner.