Simon Ackermann, CEO und VR-Präsident bei Habegger AG, über Erlebniswelten in der Golfregion.
ceo Magazin:
Habegger hat 2014 eine Niederlassung in Katar eröffnet. Bringen Sie sich in Stellung für die Fussball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022?
Simon Ackermann:
Nein, da wären wir viel zu früh. Das Eventgeschäft ist sehr kurzfristig. Entscheidend war Katars «Vision 2030», in der die WM 2022 einen Meilenstein bildet. Das Land will zu einem zentralen Standort für internationale Sportevents werden. Dazu gehören die Handball-WM 2015, die Strassenrad-WM 2016 oder die Leichtathletik-WM, die 2019 stattfinden wird. Für uns sind dies alles interessante Projekte. Unseren ersten Auftrag konnten wir an den «Summer Asia Games 2006» umsetzen. Damals waren wir für die Illumination der Stadt Doha zuständig.
ceo Magazin:
Was fasziniert Sie an der Lebensart, der Kultur im Nahen Osten?
Simon Ackermann:
Sie sind sehr gastfreundlich und auch sehr gebildet. Viele Katarer haben im Ausland studiert und sind häufig besser ausgebildet und weiter gereist als viele von uns. Die Frauen in Katar sind zudem sehr trendbewusst. Für sie ist Katar ohnehin ein liberaler arabischer Staat. Sie werden sehr gut ausgebildet, da die Sheikha, die Frau des vormaligen Emirs, die gesamte Bildung verantwortet und Katar zum Bildungshub im Nahen Osten werden will.
MK:
Welchen Tipp haben Sie für Schweizer Unternehmen, die in Katar aktiv sein wollen?
Simon Ackermann:
Sie sollten sich im Land niederlassen. «Fly-in-flyout » funktioniert nicht. Zudem sollten sie eine Durststrecke überstehen können. Nach den negativen Erfahrungen der Asian Games, als viele Firmen das Land fluchtartig verlassen haben, haben die Katarer ein System entwickelt, mit dem sie das Commitment eines Unternehmens testen: Erst laden sie es zu einer Präsentation ein, dann lässt man es warten. Gleichzeitig braucht es eine Genehmigung, um an den Ausschreibungen teilnehmen zu können. Dieser Prozess dauert bis zu einem Jahr. Für diese Zeit braucht man genug finanzielle Ressourcen.